Sonntag, 29. Juni 2014

Pescetarier - Wie? Was? Wo?


So, wer von euch hat den Titel gelesen und sich gedacht: "Hö? Pescetarier? Was raucht die?"
Um dafür zu sorgen, dass ihr im Bilde seid, hier eine Definition laut Wikipedia:

"Pescetarismus ist eine Ernährungsweise, 
bei der auf den Verzehr des Fleisches gleichwarmer Tiere, 
nicht jedoch auf Fisch verzichtet wird."

Kurz: Ein Pescetarier verzichtet (wie ein Vegetarier oder Veganer) auf Fleisch von gleichwarmen Tieren. Also isst er weder Rind, Schwein, Huhn, Hase, Pferd usw. Im Gegensatz zu den "Veggies" stehen aber weiterhin Fisch, Honig und Milchprodukte auf dem Essensplan.
So, und warum erzähle ich euch das alles?
Ihr könnt es euch sicherlich denken: Madame Annabel tanzt mal wieder aus der Reihe.

Aber warum?
Ich habe vor ein paar Wochen in Ethik ein Referat über Tierhaltung, Tierpflege etc. gehalten. Bei der Recherche dafür bin ich natürlich auch auf Vegetarismus und Veganismus gestoßen.
Ich kenne ein paar Leute, die bereits vegetarisch oder vegan leben.- Sei es gesundheitlich bedingt oder aus reiner Überzeugung. Und ich habe auch bemerkt, dass solche Leute oft belächelt werden.
Ich selbst hatte mich bis dahin nie wirklich damit beschäftigt. Allerdings brachten mich diverse Videos, Erfahrungsberichte und Bilder zum Grübeln. Warum soll ich es unterstützen, dass Tiere in ihrem eigenen Dreck vor sich hin vegetieren, obwohl ich andere Alternativen habe?
Als ich das Thema am Essenstisch mit meiner Familie und auch in der Schule bei Freunden angesprochen habe , war die Reaktion, wie ich sie bereits erwartet hatte:
"Weißt du überhaupt, auf wie viel du verzichten musst?"
"Dir würden doch so viele Stoffe fehlen und dann bekommst du Mangelerscheinungen und wirst krank."
sind nur ein paar der am häufigsten erwähnten Sätze.
Was mir aber auch in meiner Schule erst klar geworden ist: Die Menschen sind wirklich unglaublich ignorant. Da warfen mir eigentlich unglaublich vernünftige Leute Sätze entgegen wie: 
"Die Tiere sind doch eh schon tot."
"Der Mensch muss Fleisch essen, So ist das eben."
"Ist doch egal wie die leben, die sterben eh und wurden dafür gezüchtet."
oder 
"Solang es schmeckt, ist das doch egal."
Das hat mich schon etwas geschockt. Vielleicht reagierte ich so gereizt auf diese Antworten, weil ich 'es besser wusste', da ich mich lang mit diesem Thema beschäftigt hatte, aber trotzdem war ich enttäuscht von diesen Leuten.
Es ist ja nicht einmal so, dass sie nicht wüssten, wie die Tiere, die sie essen, gelebt haben. Es ist ihnen einfach egal, weil diese Tiere eben "eh schon tot sind".
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Ich möchte hier keinesfalls Moralapostel spielen.
Natürlich muss jeder für sich entscheiden, wie er leben und essen möchte und ich würde auch keinem den Hamburger mit Rind-Pressfleisch aus der Hand schlagen; das würde nicht bringen. Ich möchte euch mit diesem Post lediglich kurz meine Meinung sagen und erzählen, was ich eben so für Erfahrungen gemacht habe.

Jetzt fragen sich vielleicht einige, "Warum dann Pescetarier und nicht Vegetarier oder Veganer?".
Ich ziehe wirklich den Hut vor den Leuten, die vollkommen ohne tierische Produkte leben. Genau das habe ich mir auch als Ziel gesetzt. Jedoch ist es wirklich ein harter Schnitt, wenn man vom "eingefleischtem Fleischfresser" gleich zu einem vollkommen anderem Ernährungsstil umsteigen soll. Sicherlich schafft man das, wenn man sich nur genug zusammenreißt. Ich möchte mich allerdings langsam "herantasten". Natürlich weiß ich, dass auch nicht alle Milchkühe, Fische oder Bienen glücklich und stressfrei leben, wie es auf den Verpackungen und in den Werbungen so gern gezeigt wird. Jedoch versuche ich darauf zu achten, von welchem Anbieter ich was esse. 
(Schaut doch hier mal vorbei: sternenfair.de)

Das war es erst einmal von mir zu dem Thema.
Wenn ihr mehr wissen wollt, schreibt es doch in die Kommentare. Ich selbst interessiere mich sehr für Tiere und Tierschutz. Wenn die Nachfrage da ist, könnte ich öfter über Tierschutz etc. posten.

Nun meine Fragen:
Gibt es unter euch auch Vegetarier, Veganer, Pescetarier oder Ähnliches?
Und was haltet ihr von so etwas?


6 Kommentare:

  1. Den Post finde ich total mutig von dir ;)
    ich selbst bin niemand der oben genannten, einfach aus gesundheitlichen Gründen. Ich versuche, so viel es geht auf Fleisch zu verzichten, da ich aber so krankheitsanfällig bin, spröde Knochen habe etc. muss bei mir immer mal wieder Fleisch auf den Tisch.

    Ich habe unglaublich viel Respekt vor Vegetariern, Veganern ...
    Viele meiner Freunde verzichten auf Fleisch und sie erzählen immer wieder, dass es ihnen eigentlich auch überhaupt nicht fehlt. Und Obst und Gemüse ist ja genauso gut/gesund :D

    Liebe Grüße
    Sophia

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  2. Ich esse Fleisch, aber ich bewundere Menschen die ohne leben können. :D
    Jeder sollte das essen, was er will. Also wenn du auf Fleisch verzichtest ist es ja nicht schlim :)
    LG Elsa :)

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  3. Hallo meine Liebe!

    Toller Post! :)
    Ich wünsche dir viel Erfolg und Durchhaltevermögen, denn das was du dir vorgenommen hast ist am Anfang nicht sehr einfach.

    Ich selbst esse seit ungefähr 15 Jahren so gut wie gar kein Fleisch von gleichwarmen Tieren, wie du es so schon betitelt hast. (Tatsächlich habe ich erst vor ein paar Monaten erfahren, dass man sowas Pescetarier nennt und das es noch mehr Leute gibt, die sowas tun :D) Aber ich habe auch schon in der Grundschule damit angefangen, weil ich mal eine Doku gesehen habe, die mich dermaßen traumatisiert hat, dass ich als kleines Kind gar kein Fleisch mehr essen WOLLTE. Hinzu kam dann noch das schlechte Schulkantinenessen (ich sage nur: Tote Oma! Igitt!) und andere Dinge, die mir das Fleischessen recht früh einfach verdorben haben.
    Das haben meine Eltern dann erst nach und nach verstanden. Aber als sie es dann verstanden haben, haben sie sich auch mir angepasst und immer dann, wenn Fleisch auf den Tisch kam, hat meine Mama meine Beilagen zum Hauptgericht umgewandelt. Von da an gab es bei mir überhaupt kein Fleisch mehr auf dem Teller. Dass meine Familie dann auch mal komplett fleischlos zu Mittag gegessen hat, das habe ich dann später, als ich etwas größer wurde, auch geschafft. Und mittlerweile gibt es fast immer vegetarisch, oder pescetarisch, wenn ich mal zu Besuch bin. :)
    Ein absolut toller Moment war, als ich noch während meiner Schulzeit mal zu Besuch bei den Eltern meiner besten Freundin war und die Mama nur für mich Stunden in der Küche gestanden hatte um einen vegetarischen Auflauf zum Mittag zu machen. Meine Freunde und Familie haben das nach kurzer Zeit alle recht gut verstanden und hier habe ich auch nie Ablehnung oder dergleichen erlebt. Irgendwann gehörte das einfach zu mir.
    Dass andere Menschen intolerant gegenüber dem Thema sind, damit hatte ich dann, je älter ich wurde, immer weniger zu kämpfen. Ich denke, mit dem Alter kommt hier wohl die Weisheit. ;)

    Ich finde es wirklich wichtig, dass man sich mit dem Thema der tierischen Ernährung auseinander setzt. Ich verachte niemanden, der Fleisch isst, weil ich weiß, dass es Menschen gibt, die darauf achten wo alles herkommt und Menschen, die bewusst Fleisch essen. Hier hat jeder seine eigene Einstellung und der eine kann damit leben, wenn er mal gesehen hat, wie ein Schwein geschlachtet wird, der andere wiederum nicht. Deshalb bringt es meiner Meinung nach auch selten viel, wenn man jemandem die ganze Zeit Moralpredigen hält. So eine Einstellung muss von innen her kommen, anders geht das nicht.

    Teil zwei meines Kommentars folgt sogleich… :D

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    1. Ich habe vor einer Weile mal gehört, dass die Pescetarier tatsächlich nach mehreren Studien die gesündeste aller Ernährungsweisen haben sollen. Ob das stimmt, weiß ich nicht, aber ich kann sagen, dass ich mich so sehr wohl fühle und - wie die meisten sagen - auch wirklich ganz und gar nichts vermisse. Was aber sicher auch daran liegt, dass ich es auf Grund der Tatsache, dass ich so früh damit angefangen habe, es eigentlich im Prinzip gar nicht anders kenne.
      Mittlerweile weiß ich, wie man selbst das fadeste Gemüse zum leckersten Essen aller Zeiten umwandeln kann. Auch wenn es am Anfang schwer sein mag, findet jeder, der es will, doch seinen Weg ohne Fleisch zu leben. Ich zum Beispiel bin gar kein Fan von Dinkelsachen, kann dafür aber Tofu so perfekt zubereiten, dass ich sogar meinen Bruder von diesem Gericht überzeugen konnte.
      Allerdings würde ich trotzdem niemals den Sprung zum Veganer versuchen, weil der Verzicht auf Käse- und Milchprodukte ein zu krasser Einschnitt in meine Ernährungsweise wäre. Dann würde mir das Essen wahrscheinlich keinen Spaß mehr machen, vor allem weil ich mich dann wahrscheinlich doch mit Dinkelbratlingen anfreunde müsste. Bäh!

      Allerdings muss ich gestehen, dass ich das mit dem super strengen Pescetarisums seit 3,4 Jahren nicht mehr so genau halte. Ein bis zweimal im Monat kommt bei mir mittlerweile auch helles Fleisch auf den Tisch. Aber weiterhin weder Schwein, Rind, Bambi oder anderes, sondern strikt nur Huhn. Aber auch nur dann, wenn ich weiß wo es herkommt und vor allem -ganz wichtig!- wenn ich es selbst zubereitet habe. Klingt ein wenig komisch, aber wenn jemand anderes das für mich kocht und aussucht, dann kann und will ich es einfach nicht essen. Woher der Sinneswandel kommt? Nur ein Wort: Männer. ;D Die fanden es auf Dauer echt scheiße, wenn gar kein Fleisch auf den Tisch kommt. Da konnten dann selbst der besteingelegteste Tofu nicht mehr überzeugen...

      Hui, das war ein langer Kommentar... ;)
      Ich wünsche Dir super viel Erfolg bei deinem Vorhaben und hoffe, dass du dich nicht von den intoleranten Einstellungen von manchen Mitmenschen beeinflussen lässt. Bei diesem Thema sollte wirklich JEDER seinen Weg selbst wählen können.

      Liebe Grüße!

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  4. Ich bin mehr so der Teilzeitvegetarier - da gibt es auch den tollen Begriff Flexitarier :D - ich habe meinen Fleischkonsum extrem verringert, kann bzw. möchte aber nicht komplett darauf verzichten. Ich denke es ist / wäre schon ne Menge geholfen, wenn sich jeder ein Bewusstsein dafür schaffen würde, woher die Sachen stammen, die er / sie da isst und dann eben nicht ständig und immer billiges Fleisch in Massen konsumieren würde.

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  5. Liebe Annabel,

    schön dass du dich entschieden hast, deinen Blog auszuweiten. Bisher bin ich nicht abgeschreckt und werde sicher weiterhin vorbeischauen ;) Das Bild mit dem Früchtbecher im letzten Post sieht soooooo lecker aus.

    So, dann gebe ich auch mal meinen Senf zu diesem Thema dazu. Ich finde es wirklich gut wenn sich Menschen Gedanken über ihre Ernährung machen und ich finde es auch gut, dass du "weg vom Fleisch" bist. Aber ganz ehrlich - ich verstehe Pescetarier nicht. Zumindest nicht von der ethischen Seite her. Schweine, Hühner und Fische sind Lebewesen. Sie alle haben ein Recht auf Leben und es steht uns Menschen nicht zu, sie ihn Massen zu züchten und nach Belieben zu töten oder die Meere leer zu fischen und mit den "minderwertigen" Fischen auch Delfine und andere Meerestiere ins Verderben zu ziehen.

    Jeder Schritt zu weniger Tierleid ist gut. Daher finde ich es toll, dass du zumindest mal die vorläufige Konsequenz gezogen hast, kein Fleisch mehr zu essen. So wie du geschrieben hast, hast du ja aber noch vor, dich weiter mit dem Thema auseinanderzusetzen, und verstehst das Pescetarier-Dasein nur als "Herantasten". Weiter so :)

    Und was schließen wir aus dem ganzen Gelaber? Ja, ich bin Veganerin, wer hätts gedacht :D

    Ich habe vor kurzem neben meinem Bücherblog einen neuen Blog eröffnet, bei dem es auch vegane Rezepte und Texte zum Thema Veganismus geben wird. Außerdem Rockabilly-Lifestyle und Fotographie, vielleicht magst du ja mal reinschauen? Ich würde mich über deinen Besuch freuen und vielleicht findest du dort ja ein paar Anregungen (bisher ist zwar nur ein Rezept online aber ich habe noch viele viele andere in Planung ;) --> www.o-for-awesome.blogspot.de

    Viele liebe Grüße

    Jacy

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